19-handwerkel´n

seit der wiederaufnahme meiner salonarbeit im mai, hat sich viel getan.

 

unteranderem war in der zeit mein 10jähriges salonbestehen.

unfassbar wie die zeit vergeht und was dann doch alles in dieser zeit geschehen ist.

 

450€-minijober, teilzeitkräfte, vollzeit-friseurinnen und eine auszubildende, um nur mal die mitarbeiter aufzuzählen, die ja auch einen großen anteil an den 10jahren salongeschichte haben.

grad in der anfangszeit, war ich sehr aktiv, in der mitgestaltung meines salons.

 

zum glück bin ich durch und durch handwerkerin und dass was ich nicht kann, lös ich mit viel fantasie und humor.

angefangen beim fliesen lösen von den wänden, bis über grundieren der selbigen und der erstellung eines farbkonzept, welches ich immer noch gerne anschaue.

ich finde da ist das bauchgefühl ein wichtiger begleiter und auch sich oft nicht so ganz ernst zu nehmen, ein wichtiger punkt und für mich auch lernprozess, da mein perfektionismus manchmal scho ganz schön um sich greifen kann.

fehler die passieren, so gut wie möglich auszubessern und sie dann als charmgebende macke in den räumlichkeiten anzunehmen. eine wertvolle erfahrung und für mich ein lehrgang ruhe und gelassenheit zu finden.

 

zum beispiel meine rote rahmung an der wand neben der kasse. schön abgeklebt, mit weiß überstrichen, um das kreppband zu versiegeln und dann die herrlich rote farbe aufgetragen. und dann das ganze wohl doch zu lange antrocknen lassen, oder zu dick aufgetragen, oder oder oder. auf jeden fall, nach dem abziehen des abklebestreifens gabs lauter kleine nasen in die beige farbe.

ich war müde, verzweifelt, genervt und traurig und auch sauer auf mich und mein unvermögen. doch was tu ich jetzt? wie nun das ganze noch retten? zeitdruck war ja auch immer noch ein großes thema in der umbauphase. also schnell links, unten, rechts an der nase gerubbelt, geschnipst und wie wickie dann die passende idee gefunden. ein wattestäbchen war die lösung und mehr zeit als mir lieb war. doch diese sisyphus arbeit, jeden kleinen patzer zu korrigieren, gab mir auch ein gutes gefühl. ruhe, mal ganz ankommen im moment. absolut im hier und jetzt. meine aufmerksamkeit war nur in meiner arbeit. augen, finger, atem…alles im einklang und ganz aufeinander abgestimmt. und dann der stolz auf mich, dass dann doch noch so gut hinbekommen zu haben. über mich selber zu lachen, den humor wieder zu finden, sich auf die schulter klopfen, sich selber lieb zu haben und zu schmunzeln. da war die welt wieder im lot.

 

früher war ja mal einer meiner berufswünsche innenarchitektin zu werden, oder raumausstatterin.

leider, oder vielleicht doch zum glück war bei ikea damals ausbildungsstop. da hätte ich nämlich die möglichkeit gehabt dies zu erlernen.

 

witzig…kommt mir grad so…in der ecke bin ich ja dann doch gelandet. zwar nicht direkt in eching aber in neufahrn, da hat dein meine ausbildung zur friseurin begonnen.

hmmm, schon interessant wie der weg des lebens einen mal hier ab und da ab vom wegführt und man mit absoluter sicherheit dann doch wieder auf seinen zurückkehrt.

 

um es mit forrest gumps worten zu sagen: „das leben ist wie eine schachtel pralinen, man weiß nie was kriegt.“

 

so kannst du dir vorstellen, wie entsetzt ich war, als die sprühflasche mit der handdesinfektion mein schaufensterbrett ruiniert hat.

 

 

die stand seit unserem erneuten arbeitsbeginn neben der eingangstür, um das hygienekonzept gut um zu setzen und jedem neuen gast beim betreten des salons die hände zu desinfizieren.

davon brauchen wir grad ja jede menge. beim nachfüllen ende der woche, hab ich wohl gekleckert u so muss etwas davon an der bauchigen flasche entlang auf das holzbrett gelangt sein. so hatte das ganze richtig schon zeit zu wirken.

also ich am ersten arbeitstag der neuen woche, der ersten kundin die hände desinfizieren wollte, sah ich das unter der flasche der dunkelbraune lack blasen geworfen hatte. ich wischte mit einem tuch die fläche ab u zurück blieb ein runder fleck. schön zusehen war die ursprüngliche farbe. man, war u ich angefressen. durch die erhöhten maßnahmen litten meine stühle, scheren u ablagen eh schon u nun der erste richtige schaden.

10 jahre hab ich auf alles immer sehr geachtet u es pfleglich behandelt u es war nun auch endlich alles abbezahlt.

nun kommt dieser virus u macht alles kaputt.

ich war frustriert. das hat mich echt geärgert. also kleines tablett geholt, kleines handtuch drauf u dort die sprühflasche geparkt. somit war der fleck auch verdeckt. doch es hat die ganze woche in mir gearbeitet.

von

  • krass- das sprühen wir unseren gästen auf die hände
  • diese maßnahmen ruinieren meine einrichtung
  • ich hasse diesen virus

 

bis

  • hmm- eigentlich würd das helle holz darunter mittlerweile besser in das gesamtbild passen.

 

zum schluss gewannen die positiven aspekte dieses malheur oberhand.

nichts passiert ohne grund u alkohol ist nun auch mal ein lösungsmittel.

die woche neigte sich zum ende u wie jeden samstag trieb gitti mich mal wieder zum salon putzen an. ich erledige die aufgaben lieber verteilt über die woche.

dienstag dies, mittwoch das usw.

sie hingegen ist es seit ihrer lehrzeit gewohnt am samstag nach feierabend großreine zu machen. da kommt bei mir oft der kleine trotzige knirps zum vorschein, der sich gerne davor drücken würd. also hab ich mir eine eigene beschäftigung gesucht. ein flächen desinfektionsmittel u einen spatel u hab angefangen auf der anderen schaufenster seite den lack damit abzubeizen.

uiuiui. übermut tut selten gut.

das sah nun erst recht scheußlich aus. hätt ich doch lieber einfach nur geputzt u gut wärs gewesen. naja, hilft nix. die woche drauf war ein feiertag u so hab ich den damit verbracht, das ab zu bauen u komplett zu beizen.

 

ich finde es ist klasse geworden. u ich hab mich sehr darüber gefreut, auch wenn es echt eine fiesel arbeit war.

 

irgendwann an einem weiteren regentag werd ich dann auch noch die andre seite in angriff nehmen.

 

u so bin ich wieder mal dankbar über meine vielen fähigkeiten u talente u meine kindliche trotzigkeit u naivität.

jede seite ob positiv oder negativ, die wir haben bringt uns weiter u macht uns zu dem der wir sind.

 

was bastelst, nähst oder handwerkelst du denn gern?

 

oder was ging bei dir schon mal so richtig schief?

 

schreib mir gerne in die kommentare, was deine erfahrungen sind oder was du gerne noch genauer wissen wollen würdest und folge mir auch auf instagram und/oder facebook

#kstylencut

 

stylischer grüße

 

deine kerstin

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